Norwegen 2009 - Mjellknapp
28. Juli 2009
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Relativ zeitig (für unsere Verhältnisse) waren wir am sonnigen Dienstag Morgen schon unterwegs.
Als wir die Richtung zum Slettefjellvegen einschlagen, liegt im Tal über dem Vangsmjøsa-See eine Nebelschicht. Langsam steigt sie aufwärts - das hätte uns zu denken geben sollen... |
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Über dem Sletteffjell ziehen sich erste Wolken zusammen, als wir das Auto direkt hinter der Brücke am Bach abstellen.
Weit verstreute Gehöfte und Hytten stehen in der Landschaft und der Mjellknapp ragt ziemlich gewaltig vor uns auf. |
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Die erste Etappe des Weges führt parallel zum Fluß leicht bergauf und ist stellenweise selbst zum Bach geworden. An einem weiteren Wegweiser verzweigt sich der Wanderweg, wir folgen unserem Wegweiser steiler bergan und suchen die Steinhaufen mit dem weißen "V". Immer wieder schauen wir zurück ins Tal und genießen die Aussicht - was soll das denn heute an Fotos noch werden? Alle 10 Meter ein Blick zurück und schon wieder anders... ;-) |
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Das erste Schneefeld erscheint am Wegesrand und Kathrin holt sich einen Schneeball ;-)
Wir haben zunehmend mehr Wolken über uns und irgendwie verlieren Micha und Kathrin etwas den Elan...
Ist ja auch verständlich - bergauf zu stapfen ohne Sonne kann so trostlos sein. |
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Ein Stück weiter oben treffen wir auf einen munteren Bach, es scheint zunehmend die Sonne und auch die Stimmung hebt sich wieder
;-)
Bei einer kleinen Rast beobachten wir die winzigen Punkte auf dem Slettefjellvegen, der von hier oben gut zu erkennen ist.
Ein Blick auf die Karte zeigt uns, dass wir nicht mehr weit vom See entfernt sind. |
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Und nach mehreren schönen Wasserfall-Stufen haben wir ihn erreicht: düster und absolut ruhig liegt er vor uns.
Wir steigen an seiner rechten Seite weiter aufwärts, total gespannt auf den weiteren Wegesverlauf auf diese kahlen, hohen Berge ... |
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Wir kommen schnell höher und stehen schon am nächsten Schneefeld.
Auf der anderen Talseite erscheint der Hugakollen vor den Seen, wie schon vom Grindane aus können wir auf ihn hinunter schauen. |
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Zwischen zwei Schneefeldern hindurch führt der Pfad sehr steil aufwärts.
Es ist schmal und wir befürchten, dass der ganze weitere Aufstieg so weiter gehen könnte.
Kathrin klettert voran zum nächsten Absatz und gibt Entwarnung: oberhalb dieser Stelle wird es wieder harmloser... |
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Es wechseln in schneller Folge Sonne und Wolken, zeitweise nieselt es sogar.
Von allen Seiten ziehen dunkle Wolken heran und die Stellen mit blauem Himmel über uns werden immer kleiner...
Der Aufstieg führt über teilweise sehr lockeres Geröll, wir suchen uns die größeren Felsblöcke und kommen gut voran.
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Die Steinmännchen stehen hier in großen Abständen und wir drei gehen teilweise sehr verschiedene Wege, nur Kathrin ist immer die erste - sie fotografiert ja auch nicht
;-)
Endlich scheinen wir den langen, schrägen Felsblockhang bewältigt zu haben.
Oben stellen wir fest, dass es zwar flacher, aber genauso über Felsbrocken weiter geht, nur dass die Steinmännchen jetzt in noch größeren Abständen stehen.
Bedenklich wird inzwischen das Wetter: es zieht sich völlig zu, fängt an zu nieseln, regnet immer stärker und es scheint keine Besserung in Sicht.
Was tun?
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In Anbetracht der Steine, die mit zunehmender Feuchtigkeit immer glitschiger werden, beschließen wir schweren Herzens, umzukehren. Ärgerlich, so kurz vorm Ziel! (unser GPS zeigte knapp 1600m an, der Gipfel hat 1678m...)
Aber wir sind auch nicht sicher, ob das wirklich schon der Gipfel ist, den wir sehen, und zum Rundweg (d.h. Abstieg auf einer anderen, unmarkierten Route) fehlt uns auch der Mut, also verstauen wir die Kameras regensicher, hüllen uns und die Rucksäcke in Regenschutz und machen uns an den Abstieg... |
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Etwa eine halbe Stunde laufen wir schon bergab, sehr vorsichtig und dadurch langsam (am rutschigsten sind die Steine mit den weißen Flechten!), als wir denken, es wird heller - und plötzlich liegt im Tal unter uns ein Regenbogen!
Schnell Kamera raus, paar Aufnahmen machen - und Kamera wieder einpacken - und weiter abwärts im Regen...
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Der nächste Regenbogen, den wir wieder eine Viertelstunde später sehen, überrascht uns dann nicht mehr so sehr.
Hier treffen wir dann auch den einzigen anderen Wanderer des ganzen Tages: er marschiert aufwärts, allein, und spricht uns freundlich (in deutsch) auf den wunderschönen Regenbogen an.
Wir staunen noch eine Weile und ruhen uns aus... |
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Ein Weilchen später darf die Kamera wieder draußen bleiben, der Regen hört so langsam auf.
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Schließlich passieren wir auch die kleine Steilstelle zwischen den zwei Schneefeldern und nach insgesamt fast zwei Stunden Abstieg machen wir am See ausgiebige Rast - ohne Regen :-) |
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Als wir weiter nach unten aufbrechen, ist über uns und über dem Gipfel blauer Himmel, und ein kleines bißchen veralbert kommen wir uns schon vor...
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Naja, es ist aber nicht mehr zu ändern, wir freuen uns über die schöne Gegend, versuchen uns an Langzeitaufnahmen der kleinen Wasserfälle und genießen die Farben der Landschaft.
Dadurch zieht sich der Abstieg natürlich noch länger hin. |
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Den "Wasserweg" müssen wir wieder überwinden, diesmal mit mehr Übung, so dass zumindest unsere Schuhe trocken bleiben. :-)
Kathrin hat aber dermassen nasse Socken, dass sie erstmal Füße samt Schuhen im Bach wäscht, dann sie Socken einzeln und die Füße auch nochmal... :-)
Die farbenfrohen Ferienhäuser auf dem Fjell sind sehr fotogen in der Abendsonne. Doch als wir uns zum Mjellknapp umdrehen, sind wir doch froh, schon unten zu sein:
Drohend schieben sich die Wolken über den Berg und bringen eine "schöne" Weltuntergangsstimmung.
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Gegen 18 Uhr sind wir wieder in unserem Häuschen und machen uns Abendbrot.
Die Fahrt nach unten war auch nicht frei von Hindernissen, eine kleine Kuhherde stand auf der Straße vor ihrem Stall und wartete aufs Melken. Kathrin stellte sich freiwillig als Kuhtreiber zur Verfügung, damit wir vorbeikamen. :-) |
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