Norwegen 2006 - 6. Teil
26. Juli 2006
|
|
|
|
Heute morgen zeigen sich die Berge wieder von der schönsten Seite: genau das richtige Wetter für unsere geplante Bootsfahrt. Am gestrigen Abend haben wir uns von den Wirtsleuten noch die obligatorischen Schwimmwesten besorgt und den Außenbordmotor erklären lassen.
Eine Weile kämpfen wir mit uns - komplette Fotoausrüstung mit auf's Wasser nehmen - oder lieber nicht? Wir versprechen uns tolle Aussichten, aber wir kennen auch unsere Kinder :-)) Schließlich packen wir alles in wasserdichte Beutel und lassen alle unnötigen Dinge zu Hause...
|
|
|
Jan erweist sich als begeisterter Bootsführer, nur müssen wir ihn ab und zu bremsen... Wir genießen die tolle Aussicht auf die Berge, überqueren fast den ganzen See in südlicher Richtung. Als wir umkehren, kommt uns die MS Olden entgegen. Nach einem kurzen Zwischenstopp an unserer Anlegestelle rudern wir mit der Strömung in den nördlichen Teil des Sees, unter der Brücke am Campingplatz hindurch. Doch hier halten wir es nicht allzu lange aus - es ist inzwischen sehr warm in der Sonne geworden. Auch der Sprit ist fast alle - nur durch Nachfüllen des letzten Restes aus dem Kanister schaffen es die beiden Männer bis zum Bootshaus - wir "Frauen" ziehen den kurzen Fußweg vom Campingplatz aus nach Hause vor ;-)
weitere Fotos von der Bootsfahrt
|
|
|
Nach einer geruhsamen Mittagspause (ich glaube, es gab wieder mal Zucchini-Pfanne) brechen wir am Nachmittag auf, um den Kjenndalsbreen im Nachbartal zu besuchen.
|
|
|
Nicht ganz überraschend liegt auch heute wieder ein Kreuzfahrtschiff in Olden - die "Amadea". Im Reiseführer ist die ausgesprochen schmale Straße entlang des Lovatnet erwähnt - es wird tatsächlich noch enger als an unserem See!
|
|
|
Der See ist wunderschön, auch hier ragen die Gletscher neugierig über die Bergrücken. In der Ferne sehen wir einen Hubschrauber, der dicht über den Bergen fliegt. Endlich stehen wir vor der Mautstraße zum Kjenndalsbreen - aber ein Pappschild an einer provisorischen Straßensperre verhindert die weitere Durchfahrt :-(
weitere Fotos
|
|
|
Wir stellen erst einmal das Auto ab und besuchen den Ausblick auf den Gedenkstein für die Opfer von zwei verheerenden Bergstürzen in der Gegend von Nesdal. Weil wir gern wissen möchten, weshalb nun die Straße unpassierbar ist, laufen wir zu Fuß in südlicher Richtung - bis wir erneut vor einer Absperrung stehen. Dahinter LKW's und Lieferwagen vom "www.trollteam.no", ein riesiger Felsbrocken liegt auf der Straße, von der ein Stück samt Mauer fehlt, und an der überhängenden Felswand hängen Bergsteiger an Seilen... Also eine Straßenbaustelle :-) Zu Hause lesen wir übrigens im Internet, dass bereits 2005 kein Durchkommen mehr möglich war...
|
|
|
Hätten wir das eher gewußt, wären wir sicher mit dem Motorboot gefahren, das wir weit unten auf dem Lovatnet fahren sehen können. Jetzt ist es aber schon halb sieben (abends) - und wir nehmen einfach die Mautstraße zum Bødalseter, mal sehen, wie weit wir dort kommen.
|
|
|
Der interessante steile und sehr schmale Weg führt uns (bei tatsächlich immer wieder auftauchendem Gegenverkehr) bis zum Ende mit einer Parkschleife in einem wunderschönen Trogtal. Ab hier führt ein Fußweg am Bach entlang weiter im recht flachen Talboden. Mehrere abgekämpfte Gletscherwanderer kommen uns entgegen: wir fühlen uns etwas deplaziert um diese Uhrzeit ;-)
|
|
|
Schließlich erreichen wir die Hyttensiedlung, die Häuschen drängeln sich, wohl wegen der Lawinengefahr, in der Talmitte - innerhalb einer Umzäunung. Der Pfad macht einen riesigen Bogen um eine weite morastige Senke herum, über eine Brücke gelangen wir an's andere Bachufer.
weitere Fotos
|
|
|
Laut Karte verläuft der weitere Weg zum Gletscher ohne großen Höhenunterschied - also auch für uns an diesem Abend noch zu schaffen. Schließlich ist es schon halb acht... Immer wieder stecken wir fast bis zum Knöchel in Schlamm oder Wasser - und das, obwohl es seit Tagen nicht geregnet hat! Wie mag der Weg in einem "normalen" norwegischen Sommer aussehen?! Kurz darauf sehen wir den oberen Teil des Gletschers, noch liegt er in der Sonne.
|
|
|
Durch niedrigen Birkenwald gelangen wir zu mehreren Hügeln - vom Gletscher aufgeschobenes Geröll. Ein interessanter See mit vielen mäandierenden Zuflüssen ist zu entdecken. Und es wird zunehmend windiger... Bis zur Gletscherzunge klettern wir, vorbei an vielen Troll-Türmchen. Inzwischen ist es leider schon sehr dunkel im Schatten - trotzdem verbringen wir eine ganze Weile mit der Kamera am Eis. Motive gibt es viele... :-)
weitere Fotos
|
|
|
Eine knappe Stunde später machen wir uns wieder auf den Rückweg. Nun sehen wir auch, warum die Hytten eingezäunt sind ;-) Auf der Rückfahrt durch das Lodalen genießen wir noch einmal den Blick über den wunderschönen Gletschersee. Auch am Nordfjord machen wir noch einen kurzen Fotohalt...
|
|
|
Und morgen - morgen fahren wir endlich zum Geirangerfjord!
|
|